Facebook und die Frage-Funktion

Eigentlich bin ich von der Innovationskraft Facebooks regelmäßig positiv überrascht. Überstrahlt vom vor knapp einem Jahr eingeführten "like"-Button, der grundlegenden Einfluss auf das Web hatte, startet das Social-Network kontinuierlich sinnvolle neue Funktion.

Ob jedoch die in der vergangenen Woche neu eingeführte Frage-Funktion, die es den Usern ermöglicht eigene Umfragen zu starten dazugehört, ist für mich momentan noch nicht sicher. Prominent am oberen Rand der Wall platziert, direkt neben der Möglichkeit Links, Videos und Statusmeldungen zu posten wurde der Frage-Button eingefügt. Mit diesem können die User von Facebook einfach Umfragen erstellen - und machen von dieser Option bereits emsig Gebrauch.



So emsig, dass sich viele User bereits in Foren oder per Post in Facebook selbst darüber beschweren. Vielleicht werden momentan so viele Umfragen erstellt, da die Funktion aus Neugierde ausprobiert wird. Die Nähe dieser Umfragen-Postings zum Spam ist auf jeden Fall gegeben. Sicherlich können auch sinnvolle Umfragen durchgeführt werden, z.B. könnten wissenschaftliche Umfragen auf dem Schnellball-Prinzip basierend erstellt werden.

Bis jetzt beschränken sich die Umfragen jedoch auf triviale Fragen, wie: "Welcher Fußballverein wird absteigen" oder "Welche IMDB Top 100 Filme hast du gesehen". Besonders anstrengend ist, dass man weder einzelne Fragen noch die komplette Funktion blockieren kann sondern immer nur sämtliche Beiträge eines einzelnen Nutzers. Es wurden bereits Scripts entwickelt, die dafür sorgen das die Fragen ausgeblendet werden.

In einem ersten Zwischenfazit muss konstatiert werden, dass die Frage-Funktion durchaus Potential hat, aber in ihrer jetzigen Form noch überarbeitet werden muss, um den Nerv-Faktor für die User zu verringern. Weiterhin stellt sich die Frage wie lange die Facebook-User die Kommunikationspolitik des Konzerns noch akzeptieren, der sie regelmäßig vor vollendete Tatsachen stellt ohne bereits im Vorfeld einen Grad an Partizipation bei der Entwicklung seines Angebots zu bieten.

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